Schlagwort: wollen

Moral

imaginären Größen sind Sollen und Wollen

Unter Moral verstehe ich das reelle Produkt zweier imaginärer Größen. Die imaginären Größen sind Sollen und Wollen. Das Produkt heißt Moral und läßt sich in seiner Realität nicht leugnen

Frank Wedekind

Benjamin Franklin Wedekind (1864 – 1918), deutscher Dichter, Dramatiker, Schauspieler

aus: „Frühlings Erwachen – Ein Kindertragödie“ von Frank Wedekind. 3. Akt, 7. Szene, Vermummter Herr tritt auf. Aussage Vermummter Mann mit Unterhaltung zwischen Melchior und Moritz

Ganzer Satz: Das Gespenst hat nicht unrecht. Man soll seine Würde nicht außer acht lassen. Unter Moral verstehe ich das reelle Produkt zweier imaginärer Größen. Die imaginären Größen sind Sollen und Wollen. Das Produkt heißt Moral und läßt sich in seiner Realität nicht leugnen.

Durch Motive läßt sich Legalität erzwingen

diese setzt jeder Wille sich

Durch Motive läßt sich Legalität erzwingen, nicht Moralität: man kann das Handeln umgestalten, nicht aber das eigentliche Wollen, welchem allein moralischer Wert zusteht. Man kann nicht das Ziel verändern, dem der Wille zustrebt, sondern nur den Weg, den er dahin einschlägt. Belehrung kann die Wahl der Mittel änern, nicht aber die der letzten allgemeinen Zwecke: diese setzt jeder Wille sich, seiner ursprünglichen Natur gemäß.

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph, Hochschullehrer, Schriftsteller

aus: „Die beiden Grundprobleme der Ethik: behandelt in zwei akademischen Preisschriften“ von Arthur Schoppenhauer. Verlag: Joh. Christ. Hermannsche Buchhandlung, Frankfurt am Main, 1841. § 20, Vom ethischen Unterschiede der Charaktere, Seite 238

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)

Die meisten Menschen sind darum unglücklich

weil sie nie tun, was sie wollen

Die meisten Menschen sind darum unglücklich, weil sie nie tun, was sie wollen, noch was sie sollen.

Fanny Tarnow

Franziska Christiane Johanna Friederike Tarnow (1779 – 1862), deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin. Pseudonyme Fanny, F.T.

aus: „Fanny Tarnow – Ein Lebensbild“ von Ameln Bölte. Verlag von R. Wegener, Berlin, 1865. Kapitel X. Helmine von Ehezn. Seite 223.