The Glacier

The mountain have a peace which non disturb

The Glacier

The  mountains have a peace which none disturb ; The stars and clouds a course which none restrain;

The wild sea- waves rejoice without a curb, And rest without a passion ; but the chain

Of Death, upon this ghastly-cliff and chasm,
Is broken evermore, to bind again,
Nor lulls nor looses. Hark ! a voice of pain

Suddenly silenced ; a quick-passing spasm, That startles rest, but grants not liberty -
A shudder, or a struggle, or a cry -

And then sepulchral stillness. Look on us,
God ! who hast given these hills their place of

 pride,

If Death s captivity be sleepless thus, For those who sink to it unsanctified.

John Ruskin

John Ruskin (1818 – 1900) , englischer Maler, Philosoph Schriftsteller, Dichter, Sozialreformer, Kunsthistoriker, -kritiker

An den Mond

Siehe! der hohe Sirius

An den Mond


Kaum öffnet die Nacht ihre Hallen;
Purpurn weilt noch
Der Abschied des Abends an ihrer Schwelle;
Die Nachtigall
Beginnt ihr Lied noch nicht
Und das Käuzlein lauschet in seiner Höhle.

Was siehest du so verwundernd
In mein ödes Zimmer? -
Überschaue die Wege
Deiner glänzenden Gefährten
Und staune! -

Siehe! der hohe Sirius
Ist kaum am Hügel erwacht,
Und der Stern der Liebe
Glänzt noch in junger Schöne. -
Der Adler beschließt erst seinen Strahlenflug,
Und du wandelst die ersten Schritte
Auf der nächtlichen Bahn.

Dennoch – o Artemis,
Findest du mein Zimmer einsam! -
Er – o verbergt euch, ihr Sterne!
Und du Leuchtende! -
Er – der die Morgenröte schalt,
Wenn sie unsren Küssen lauschte
In der nächtlichen Laube; -
Der noch wachte in glühender Liebe,
Wenn ihr eure Kammern schlosset: -

Er schläft schon! -
Er schläft -
Und die Nacht ringt noch
Mit der Dämmerung
Um euren Schleier.
Er schläft -
Und die Stille herrschet noch nicht.

Losgewunden
Vom Kummer der Liebe
Und ihrem belebenden Entzücken
Umschweben ihn Träume des Friedens
Und der stillen Ruhe,
Die so gern
Die Herzen der Unempfindlichen beglückt. -

Er schläft
Und denkt meiner nicht mehr
In seinen süßen Träumen.
Ach, meine Tränen
Stören seine Ruhe nicht. -

Mond! und ihr prangenden Sterne!
Geht in eure Kammern
Auf ewig.
Nacht! tritt auf immer
Aus deiner schwarzen Halle
Und du, Morgenröte!
Lausche nie wieder
Den Küssen der Liebe.

Er schläft -
Und meine Tränen
Stören seine Ruhe nicht.

Sophie Albrecht

Johanna Sophie Dorothea Albrecht (1757 – 1840), deutsche Dichterin, Schriftstellerin, Schauspielerin

Abschied

Was säumest du, o Seele, zu zerspringen

Abschied

Was säumest du, o Seele, zu zerspringen,
Vor Angst, vor Qual, die dich und mich umringen
Und bist noch du, mein Herze, nicht entzwei,
Tu's doch, tu's bald, und mach' uns beide frei!

O dass ich doch den Tag erleben müssen.
Der mir verbeut, das schöne Kind zu küssen!
Der mir versagt, das liebe Bild zu sehn.
Ach mir! was mehr? es ist um mich geschehn!

Anstatt dass ich nicht eine Viertelstunde
Vor konnte sein von ihrem süßen Munde,
Da muss ich nun sein ewig ohne Sie.
Wo, ach, wo ist sie nun, die Werte, die?

Sagt's sicher nach, ihr stummen Wasserscharen,
Wie herzlich oft wir beide bei euch warm;
Bringt's kühnlich aus, ihr Lüfte! was ihr wisst,
Wie vielmal wir uns haben geküsst.

Du blasser Mund, was ist's nunmehr gewesen,
Dass du so oft von ihrem bist genesen?
Wo ist dein Geist, ihr süßer Atem hin,
Von dessen Kraft ich noch verzaubert bin?

Ich ruf' euch an, o Sonn', o, Mond, o Sternen,
Und was uns sonst das Glück winkt von fernen.
Ich ruf euch an, seid Zeugen über mir.
Was ich für Angst hier leide wegen ihr!

Ade, du Platz den Göttern selbst begehret,
Der du sie mir so vielmal hast gewähret,
Sei tausendmal, sei tausend tausendmal
Gegrüßt! du bleibst in Lust, ich leb' in Quant!

Ihr Bäch', ihr Büsch', ihr Gärten und Gefilder,
Und was ihr hegt; ihr schönen Lenzesbilber,
Du Sommerlust, du Herbst, du Winterzier!
Zu guter Nacht; Ich scheid'; Ihr bleibt bei Ihr!

Paul Flemming

Paul Flemming (1609 – 1640), deutscher Schriftsteller, Dichter, Arzt

In jener Nacht, wo keine Sterne blinken

Der Becher kreist

In jener Nacht, wo keine Sterne blinken,
Wo keines Auswegs Hoffnungsstrahlen winken.
Schrickt nicht zurück, wenn deine Reihe kommt!
Der Becher kreist, und jeder muß ihn trinken

Omar Chayyām

Omar Chayyām (1048 – 1131), persischer Dichter, Astrologe, Astronom, Mathematiker, Philosoph, Kalenderreformer

An*

sanftes Herz, das mein gedacht

Ach, wie ist´s möglich dann,
Daß ich dich lassen kann!
Hab dich so herzlich lieb,
Das glaube mir!
Du hast das Herze mein
Ganz mir genommen ein,
Daß ich kein andre lieb,
Als dich allein!

Blau blüht ein Blümelein,
Das heißt Vergiß nicht mein,
Das Blümelein leg ans Herz,
Und denk an mich!
Stirbt Blum´ und Hoffnung gleich,
Wir sind an Liebe reich,
Denn die stirbt nicht bei mir,
Das glaube mir!

Wär´ ich ein Vögelein,
Bald wollt´ ich bei dir sein,
Scheut´ Falk´ und Habicht nicht,
Flög´ schnell zu dir.
Schöß mich ein Jäger tot,
Fiel´ ich in deinen Schoß,
Sähst du mich traurig an,
Gern stürb´ ich dann! 

Helmina von Chézy

Wilhelmine Christiane de Chézy (1783 – 1856), deutsche Dichterin, Schriftstellerin, Journalistin, Librettistin

Wenn die Sonne weggegangen

Wenn die Sonne weggegangen

Wenn die Sonne weggegangen,
Kommt die Dunkelheit heran,
Abendrot hat goldne Wangen,
Und die Nacht hat Trauer an.

Seit die Liebe weggegangen,
Bin ich nun ein Mohrenkind,
Und die roten, frohen Wangen,
Dunkel und verschlossen sind.

Dunkelheit muß tief verschweigen,
Alles Wehe, alle Lust,
Aber Mond und Sterne zeigen,
Was ihr wohnet in der Brust.

Wenn die Lippen dir verschweigen
Meines Herzens stille Glut
Müssen Blicke und Tränen zeigen,
Wie die Liebe immer ruht.

Clemens von Bretano

Clemens Wenzeslaus Bretano (1778 – 1842), deutscher Schriftsteller

als lachten alle Sterne

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können

Wenn du bei Naht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von Ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.

Antoine de Saint-Exupéry

Antonie de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Schriftsteller, Pilot

aus: ‚The little Prince‘. Erstveröffentlichung Januar 1943, Verlagshaus Reynal & Hitchcock. Vereinigten Staaten von Amerika (USA). In der USA läuft ds U.S. Copyright am 1. Januar 2039 ab.