Der Mond und der Schnee.
Ich lebe und betrachte das Schöne.
Das Jahr geht zu Ende.
Matsuo Basho
Matsuo Basho 1644 – 1894) einer der bedeutensten Haiku Dichter.
Ich lebe und betrachte das Schöne
Der Mond und der Schnee.
Ich lebe und betrachte das Schöne.
Das Jahr geht zu Ende.
Matsuo Basho
Matsuo Basho 1644 – 1894) einer der bedeutensten Haiku Dichter.
Schneeglöckchen auf dem ersten Grün
Schneeglöckchen Schneeglöckchen auf dem ersten Grün! Dem Schnee der Unschuld hold entsprossen, In das der Himmel, licht und rein, Die jungen Strahlen hat ergossen. Nicht Rosenpracht darf sich vermessen Zu nahen ihm mit Duft und Glüh'n; Schneeglöckchen auf dem ersten Grün, Wir können's nimmermehr vergessen. Angelika von Hörmann
Angelika von Hörmann, geborene Emilie Geiger, verheiratet Emilie Hörmann von Hörbach (1843 – 1921), österreichische Dichterin, Schriftstellerin. Pseudonyme: Angellika von Gera
aus: „Grüße aus Tirol“ von Angelika von Hörmann. 1869. Poesie und Wirklichkeit. S. 21
Grand go the Years
Safe in their Alabaster Chambers - Untouched by Morning - and untouched by noon - Sleep the meek members of the Resurrection, Rafter of Satin and Roof of Stone - Grand go the Years, In the Crescent above them - Worlds scoop their Arcs - and Firmaments - row - Diadems - drop - And Doges surrender - Soundless as Dots, On a Disk of Snow.
Emily Dickinson (1830 – 1886) US-amerikanische Dichterin
aus: „Poems of Emily Dickson“ von Emily Dickinson. Verlag: Litle, Brown and Company, Boston, 1930. Seite 158
Der Lenz ist da , do will’s ihm nicht gelingen
Das graue Lied Warum wird mir so dumpf und düster doch, So matt und trüb um die beengte Seele, Wenn ich an einem grauen Nachmittag An meinen Büchern mich vergeblich quäle, – Wenn wie ein aschenfarbiges Gewand Der Himmel hängt ob den verschlafnen Auen Und weit und breit von dem geliebten Blau Nicht eine Spur das Auge kann erschauen? Ein Geiglein tönt aus einem fernen Haus, Man hört es kaum, gefühlvoll thät' es gerne, Gezognem Weinen eines Kindes gleich Mit dünnem Klang langweilig in die Ferne. Kein Lüftchen geht, kein Grün bedeckt die Flur, Der Lenz ist da, doch will's ihm nicht gelingen, Die alten Streifen winterlichen Schnee's In Wald und Graben endlich zu bezwingen. So öd und still! Das schwarze Vöglein nur, Das frierend sitzt auf jenes Daches Fahnen, Zieht langgedehnten traur'gen Laut hervor, Als wollt' es an ein nahes Unglück mahnen. Ich weiß es wohl, solch grauer Nachmittag Ist all mein Wesen, all mein Thun und Treiben. Nicht Wehmuth ist's, nicht Schmerz und auch nicht Lust, Das Wort spricht's nicht, die Feder kann's nicht schreiben. Mir ist, als war' ich selber Grau in Grau, Zu viel der Farbe scheint mir selbst das Klagen, Ob Leben Nichts, ob Leben Etwas ist, Wie sehr ich sinne, weiß ich nicht zu sagen. Friedrich Theodor Vicher
Friedrich Theodor Vicher (1807 – 1887), deutscher Philosoph, Dichter, Schriftsteller
aus: „Lyrische Gänge“ von Friedrich Theodor Vicher. Verlag: Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1882. Jugendjahre, Seite 7 – 8
Ich lieb den Herbst, im Blicke Trauer
Ich lieb den Herbst, im Blicke Trauer. In stillen Nebeltagen geh Ich oft durch Fichtenwald und seh Vor einem Himmel, bleich wie Schnee, Durch Wipfel wehen dunkle Schauer. Ich lieb, ein herbes Blatt zu Brei Zu kauen, lächelnd zu zerstören Den Traum, dem wir so gern gehören. Fern des Spechtes scharfer Schrei! Das Gras schon welk … schon starr vor Kühle, Von hellen Schleiern überhaucht. In mir das Weben der Gefühle, Das Herz in Bitternis getaucht … Soll ich Vergangenes nicht beschwören? Soll, was da war, nie wieder sein? Die Fichten nicken dunkel, hören Gelassen zu und flüstern Nein. Und da: ein ungeheures Lärmen, Ein Ineinanderwehn von Zweigen, Ein Rauschen wie von Vogelschwärmen, Die, einem Ruf gehorchend, steigen. Iwan Sergejewitsch Turgenjew
Iwan Sergejewitsch Turgenew – Иван Сергеевич Тургенев (1818 – 1883). russischer Dichter, Schriftsteller, Dramatiker, Erzähler
Leider sind die russischen Webseiten zur Zeit kaum zu erreichen und sehr unsicher. Sobald sich die Lage nicht ändert, kann ich nicht das Original auf russisch auf meine Webseite zeigen.
Gemälde: Iwan Sergejewitsch Turgenjew (1818 – 1883)
Frieden und Freiheit. Schießt mit Blumen und Liebe.
Ach, meine Wünsche tragen
Aquarium Ach, meine Wünsche tragen Die Seele nicht mehr an den Strand der Lider Zur Ebbe von Gebet und Klagen Sank sie hernieder. Tief im geschlossenen Auge sie ruht. Nur ihr Odem treibt matt und weiss Noch empor an den Rand der Flut Lilien von Eis ... Ihre Lippen im Schmerzabgrunde Schliesst unendliches Wellenspiel; Und doch blühen aus ihrem Munde Blumen auf blauem Stil. Vor ihren Händen mein Blick erbleicht, Wenn er der Lilien Spur nachzieht, Die, von einander unerreicht, Sich tot geblüht. Und ich weiss, dass der Tod ihr naht, Faltet sie nur ihre matten Hände, Allzu schwach zu der Blumen Mahd, Die keiner mehr fände ... Maurice Maeterlinck
Graf Maurice (Moorien) Polidore Marie Bernhard Maeterlinck (1862 – 1949) belgischer Schriftsteller, Dramatiker. Literaturnobelpreis 1911.
aus: „Gedichte“ von Maurice Maeterlinck. Verlag: E. Diederichs, Jena, 1906. verdeutsch von K. L. Ammer (Karl Anton Klammer 1879 – 1959) und Friedrich von Oppeln-Bronikowski (1873 – 1936). Seite 30
bricht aber das Frühjahr an
Solange Schnee fällt, will der Mensch alle vier Welt-Ecken bereisen; – bricht aber das Frühjahr an, so schlägt er zwei seiner besten Vorsätze aus der Acht, erstlich den, früher aufzustehen, und zweitens eben den obengedachten
Jean Paul
Johann Paul Friedrich Richter (1763 – 1825), deutscher Schriftsteller, Publizist, Pädagoge, Dichter
aus: „Jean Paul’s biographische Belustigung unter der Gehirnschale einer Riesin“, Ein Geistergeschichte. von Jean Paul. Erstes Bändchen, 1826. Seite 3 – 4
laß uns gehen, Schnee schauen
Taumeln wie Flocken
Komm, laß uns gehen,
Schnee schauen, Sake trinken,
taumeln wie Flocken
Matsuo Basho
Matsuo Basho (1644 – 1894) einer der bedeutensten Haiku Dichter.
Wenn ich denke, dass es
mein Schnee ist auf dem Hut,
wird er mir leicht
Takarai Kikaka
Takarai Kikaka (1661 – 1719), japanischer Haikai-Dichter