Zu Naumburg lebt und that viel Gut's Zu Naumburg lebt und tat viel Gut’s Der Pfarrherr Franz Pistorius Er war ein Mann voll Biederkeit Mußt doch erfahren manches Leid Es wohnt daselbst ein Mägdelein Das wollte diesen Pfarrer frei’n Verführt‘ ihn eines Abends spat Ein Knäblein war das Resultat Doch das geziemt dem Pfarrer nicht Darum mit einem Kirchenlicht Hat er in einer düstern Nacht Das arme Knäblein umgebracht Die Mutter sieht’s und eilt ihm nach Er tötet sie mit einem Schlag Dort schlummern sie nun alle Beid Den Schlaf der ewgen Seligkeit Die Polizei tät Verdacht schöpfen Und wollte diesen Pfarrer köpfen Hört! einen von der Geistlichkeit Ist wahrlich keine Kleinigkeit Sie tät‘ in’s Haus sich sachte schleichen Dort fund sie die zwei Leichen Doch den Pastoren fand sie nicht, Drob schnitt sie ein gar grimm´ Gesicht. Den Tod am Rad entging Pistor Er schifft‘ sich ein nach Baltimor Und büßet dort im fernen Land Die Schuld als Tabaksfabrikant. Text: Unbekannt Melodie: Unbekannt
In diesem Lied wird der Pastor als bieder dargestellt. Er schwängert ein ‚Mägdelein‘. Und tötet später dann das Kind und die Mutter.
1851: „Grausige Geschichte“. Veröffentlicht in der Münchner Satirezeitschrift ‚Leuchtkugeln‘. Randzeichnungen zur Geschichte der Gegenwart Nr. 167. Verlag: von Emil Roller. Seite 182
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