Eine unsichtbare Frau kann ein ganzes Haus verzaubern. Ein Brunnen reicht weit, wie die Liebe.
Antoine de Saint-Exupéry
Antonie de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Schriftsteller, Pilot
Ein Brunnen reicht weit
Eine unsichtbare Frau kann ein ganzes Haus verzaubern. Ein Brunnen reicht weit, wie die Liebe.
Antoine de Saint-Exupéry
Antonie de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Schriftsteller, Pilot
gemeinsam in die gleiche Richtung blickt
Liebe besteht nicht darin, daß man einander ansieht, sondern daß man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry
Antonie de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Schriftsteller, Pilot
Sie kennt nicht Tür noch Riegel
Die Liebe
Die Liebe kommet nichts;
Sie kennt nicht Tür noch Riegel
Und dringt durch alles sich;
Sie ist ohne Angebinn, Schlug ewig ihre Flügel
Und schlägt sie ewiglich.
Matthias Claudius
Matthias Claudius (1740 – 1815), deutscher Dichter, Redakteur, Erzähler und Herausgeber des Wandsbecker Boten, Pseudonym Asmus
Aphorisme aus
„Asmus omnia sua secum portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. [-VIII.] Theil“ 1774-1812. Sechster Teil. Verfasser: Matthias Claudius. Verlag: Matthias Claudius, Hamburg und Wandsbeck, Herausgeber: F. Perthes, 1775
Die wirkliche Liebe
Liebe
Einen Menschen zu nehmen, wie er ist, ist noch gar nichts. Dass muss man immer. Die wirkliche Liebe besteht darin, ihn auch zu wollen, wie er ist.
Alaine
Émile-Auguste Chartier (1868- 1951), französischer Philosoph, Schriftsteller, Journalist, Essayist, Philosophieprofessor
Das große Glück der Liebe
Glück
Das große Glück der Liebe besteht darin, Ruhe in einem anderen Herzen zu finden.
Julie de Lespinasse
Julie de Lespinasse (1732 – 1776), französische Schriftstellerin
Schwarzer Schwan, und seltsam schwanken
Zwei
Drüben du, mir deine weiße
Rose übers Wasser zeigend,
Hüben ich, dir meine dunkle
Sehnsüchtig entgegen neigend.
In dem breiten Strome, der uns
Scheidet, zittern unsre blassen
Schatten, die vergebens suchen,
Sich zu finden, sich zu fassen.
Und so stehn wir, unser Stammeln
Stirbt im Wind, im Wellenrauschen,
Und wir können nichts als unsre
Stummen Sehnsuchtswinke tauschen.
Leis, gespenstig, zwischen unsern
Dunklen Ufern schwimmt ein wilder
Schwarzer Schwan, und seltsam schwanken
Unsre blassen Spiegelbilder.
Gustav Falke
Gedicht von Gustav Falke (1853 – 1916), deutscher Lyriker und Kinderbuchautor
Gedicht ‚Zwei‘ auf Seite 18 – 19 aus:
‚Gesammelte Dichtungen‘ von Gustav Falke. erster Band. Verlag Alfrede Janssen, Hamburg und Berlin, 1912
Was ist denn Liebe anders
Liebe
Was ist denn Liebe anders als verstehen
und sich darüber freuen,
daß ein andrer und
entgegengesetzter Weise als wir lebt,
wirkt und empfindet?
Damit die Liebe die Gegensätze
durch Freud überbrücke,
darf sie dieselben nicht aufheben,
nicht leugnen. – Sogar die Selbstliebe
enthält die unvermischbare Zweiheit
(oder Vielheit) in einer Person als Voraussetzung.
Friedrich Nietzsche
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
aus: ‚Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister‘. 2. erweiterte Auflage 1886 (EA: 1878). Zweiter Band. Erste Abteilung. Vermischte Meinungen und Sprüche. Verfasser: Friedrich Nietzsche
Es ist immer etwas Wahnsinn
Liebe
Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe.
Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.
Friedrich Nietzsche
Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
aus ‚Also sprach Zarathustra, Ein Buch für Alle und Keinen‘, 1883-1885 (1. vollständige Ausgabe aller Teile 1892). Erster Teil. Die Reden Zarathustras, 1883. Vom Lesen und Schreiben. Verfasser: Friedrich Nietzsche
Ungewitter
Auf hohen Burgeszinnen
Der alte König stand,
Und überschaute düster
Das düster umwölkte Land.
Es zog das Ungewitter
Mit Sturmesgewalt herauf,
Er stützte seine Rechte
Auf seines Schwerdtes Knauf.
Die Linke, der entsunken
Das goldene Zepter schon,
Hielt noch auf der finstern Stirne
Die schwere goldene Kron‘.
Da zog ihn seine Buhle
Leis‘ an des Mantels Saum:
Du hast mich einst geliebet,
Du liebst mich wohl noch kaum?
Was Lieb‘ und Lust und Minne?
Laß ab, du süße Gestalt!
Das Ungewitter ziehet
Herauf mit Sturmesgewalt.
Ich bin auf Burgeszinnen
Nicht König mit Schwerdt und Kron‘,
Ich bin der empörten Zeiten
Unmächtiger, bangender Sohn.
Was Lieb‘ und Lust und Minne?
Laß ab, du süße Gestalt!
Das Ungewitter ziehet
Herauf mit Sturmesgewalt.
Adelbert von Chamisso
Louis Charles Adélaïde de Chamissot de Boncourt (1781 – 1830), deutscher Dichter und Naturforscher
aus: „Gedichte“ von Adelbert von Chamisso.2. Auflage. Verlag: Weidmann’sche Buchhandlung, 1834, (posthum)Lieder und lyrische-epische Gedichte. Fraunenliebe und Leben (1830). Gedicht 7, Seite 15
Auch die Rosen blühen röter
Frühling
Wie die Tage macht der Frühling
Auch die Nächte mit erklingen
Als ein grünes Echo kann er
Bis in meine träume dringen.
Nur noch märchensüßer flöten
Dann die Vögel, durch die Lüfte
Weht es sanfter, sehnsuchtmilder
Steigen auf die Veilchendüfte.
Auch die Rosen blühen röter,
Ein kindlicher güldne Glorie
Tragen sie, wie Englköpfchen
Auf Gemälden der Historie –
Und mir selbst ist dann als würd ich
Eine Nachtigall und sänge
Diesen Rosen meine Liebe,
Träumend sing ich Wunderklänge –
Bis mich weckt das Licht der Sonne
Oder auch das holde Lärmen
Jener andern Nachtigallen,
Die vor meinem Fenster schwärmen.
Heinrich Heine
Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), (1797 – 1856), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
aus: „Neue Gedichte“, Seite 46 – 47. Aus dem Zyklus . Verfasser: Heinrich Heine. Verlag: Hoffmann und Campe. 1844