Was ist Gras?

Ein Kind sagte: Was ist Gras?

Was ist Gras?

Ein Kind sagte: Was ist Gras? Und es brachte mir mit vollen Händen, wie konnte ich dem Kinde Antwort geben? Ich weiß es ebenso wenig. Ich meine, es müßte die Fahne meines Herzen sein, ganz aus einem hoffnungsreinem Stoff gewoben oder ich meine, es ist der liebende Gottes Taschentuch.

Walt Whitman

Walt Whitman (1819 – 1892) US-amerikanischer Schriftsteller, Dichter, Schriftsetzer, Lehrer, Essayist

Vers aus: Walt Whitman, Grashalme, Eugen Dietrichs Verlag, Leipzig, 1904

‚Leaves of Grass‘, Walt Whitman, Thayer and Eldrige, Boston, Years 85 of the States (1860 – 61). Erstdruck erschien anonym im Selbstverlag, Brooklyn, New York, 1855

Niemals war mehr Anfang

als jetzt, nie mehr Jugend und Alter als jetzt

Niemals war mehr Anfang

Niemals war mehr Anfang, als jetzt, nie mehr Jugend und Alter als jetzt, nie mehr war mehr Vollkommenheit als jetzt, nie mehr Himmel und Hölle als jetzt,

Trieb und Trieb und Trieb, stets der zugehende Trieb der Welt.

Walt Whitman

Walt Whitman (1819 – 1892) US-amerikanischer Schriftsteller, Dichter, Schriftsetzer, Lehrer, Essayist

Ich hörte, was

von Anfang und Ende

Ich hörte, was

Ich hörte, was die Schwätzer schwatzen, Geschwätz von Anfang und Ende. Ich aber, schwatze nicht von Anfang oder Ende.

Walt Whitman

Walt Whitman (1819 – 1892) US-amerikanischer Schriftsteller, Dichter, Schriftsetzer, Lehrer, Essayist

Dicke, gelbe Butterblumen

Der Rasen blinkt, die Götter glänzen

Dicke, gelbe Butterblumen!
Der Rasen blinkt, die Götter glänzen.

Eine nackte Venus untersucht ihr Knie, ein steinerner Hercules schlägt die
Leyer.

Die Wasser stürzen, die Wolken eilen,
die Welt voll Sonne

Frühling!

In meinem Herzen
träumt das Bild eines kleinen Mädchens
mit geöffneten Lippen und lachenden Augen.

Arnold Holz

Arno Holz (1863 – 1929) Deutscher Dichter, Journalist, Dramatiker, Schriftsteller

aus ‚Phantasus‘

Phantasus ist ein Lyrikzyklus.

‚Phantasus‘ gilt als sein Hauptwerk. Erstveröffentlichung 1898. Danach schrieb er noch bis zu seinem Tode 1929 daran. Einige Male veröffentlicht, die Seiten wurden immer mehr.

Die Welt kann bestehen

es muß Menschen geben

Die Welt verstehen

Die Welt kann nicht bestehen, wenn die Menschen selbstsüchtig sind, es muß Menschen geben, welche sich opfern.

Paul Ernst

Paul Ernst (1866 – 1933) Deutscher Schriftsteller, Journalist.

Zitat ist auf einem Gedenkstein im Paul-Ernst-Park, in Berlin-Zehlendorf, Terrassenstrasse 32 – 44, Am Schlachtensee

Der Mensch

seinen Vergnüngen Nachjagd

„Der Mensch, der Tag für Tag seinen Vergnügungen Nachjagd, wird seiner Laster am Ende überdrüssig und erntet zuletzt nur Trauer und Reue, der Mensch der Arbeit aber vergeudet seine Kräfte im täglichen Kampf ums Brot, nur um sich die Lebenskräfte zu erhalten, die er zu seiner Arbeit braucht. So leben sie in einem traurigen Kreislauf:

sie leben um zu arbeiten und arbeiten, um das Leben zu festigen, gerade als ob das tägliche Brot der einzige Sinn eines mühseligen Daseins wäre und dieses mühselige Dasein uns ist dazu gegeben sei, um das tägliche Brot zu verdienen.“

Daniel Defoe

Daniel Defoe (1660 – 1731) englischer Schriftsteller, Erzähler, Essayist.

Vers stammt aus

‚The Further Adventures of Robinson Crusoe‘
(Die weiteren Abenteuer des Robinson Crusoe)
Erstveröffentlichung 1719. Verlag: W. Taylor

die Wahrheit

ich glaube immer noch mehr an die Wahrheit

Die Wahrheit

Denn ich glaube immer noch mehr an die Wahrheit der früheren Empfindungen als an die späteren Betrachtungen aus Lebensansichten.

Sophie Tieck

Sophie Tieck (1775 -1883) deutsche Dichterin, Erzählerin, Schriftstellerin