Wer seinen Kopf mit positiven Gedanken füllt, hat keinen Platz mehr für schlechte.
Frances Hodgson Burnett
Frances Eliza Hodgson (1849 – 1924), britisch-amerikanische Schriftstellerin, Dramatikerin
Foto: Frances Eliza Hodgson (1849 – 1924),
Wer seinen Kopf mit positiven Gedanken füllt
Wer seinen Kopf mit positiven Gedanken füllt, hat keinen Platz mehr für schlechte.
Frances Hodgson Burnett
Frances Eliza Hodgson (1849 – 1924), britisch-amerikanische Schriftstellerin, Dramatikerin
Foto: Frances Eliza Hodgson (1849 – 1924),
Kichernd und wispernd, Geheimnisse flüsternd
Der Bachfisch Kichernd Und wispernd, Geheimnisse flüsternd, Vor Lachen erstickend, Verlegen sich drückend, Vor Neugierde zitternd, Unpassendes witternd, In Liebesgram härmend, Für Lehrer schwärmend, Immer schleckend und naschend, – Mit Notentaschen, Mit langem Zopf Am zappligen Kopf, Bestrebt, zu probieren Das Kokettieren, Ganz ohne Sorgen Für heut oder morgen Und zehnmal klüger als Mama, Schwupp – so steht der Backfisch da. Alice Berend
Alice Berend (1875 – 1938), deutsche Schriftstellerin
Bildnis: Alice Berend (1875 – 1938)
Portät von Maler Emil Wilhelm Stumpp (1886 – 1941)
Selbstporträt Emil Wilhelm Stumpp (1886 – 1941)
Blinzle durch deine Wimpern
Das Taghorn (übersetzt aus dem Mittelhochdeutschem ins Deutsche) 1. Wach ganz leise und behutsam auf, liebste Freundin! Blinzle durch deine Wimpern und sieh, wie sich das dunkle Grau zwischen den Sternen hellblau färbt. Nun wach auf süße, angenehme Weise auf, meine Liebste, und begrüße dein Herz, das bei mir ist, seit ich auf deine Stimme verzichten muss. Mögest du mir in Gedanken ohne jede Falschheit ganz still einen angenehmen guten Tag wünschen, wie du ihn mir in deiner Güte heute noch mit vielen liebevollen Blicken zärtlich wünschen wirst, so dass mein Herz vor Freude zusammenzuckt und voller Zuversicht ist, wie sie mir deine Güte nach Frauenart schenkt, bis mir endlich dein Mund selbst einen guten Tag wünscht. 2. Wach voller Liebe auf! Reck deine kleinen Arme, streck deine kleinen Füße. Ich wecke dich, indem ich dir die Decke wegziehe. Entblöße dein Herz und deine schönen Brüste, die mich Armen nachts um den Verstand bringen. Heb den Kopf und höre die seltsame Musik, mit der dein Freund dich wecken will. Liebste, ich denke Tag und Nacht an den Anfang unserer Liebe und daran, wie das zärtliche Liebesspiel mein Herz gefangen nahm, als wir voller Liebe unsere Herzen tauschten, so dass mein Herz bei dir blieb. Im Gegenzug erhielt ich deines von dir, liebste Freundin, und trage dich auf diese Weise überall tief im Innersten bei mir. 3. Ich wünsche dir eine angenehme Zeit, in der vollkommene Freude und höchstes Glück dich stets begleiten mögen. Lass mich wissen, Liebste, was du dir wünscht. Das will ich täglich für dich tun, denn ich habe nie etwas lieber getan. Hätte ich das Glück, dich täglich sehen zu können, so gäbe es keinen Mann auf der ganzen Welt, der jemals größere Freude empfunden hätte. Dich, liebste Freundin, anzusehen genügt mir, um glücklich zu sein. Denn alles an dir ist voller Anmut, mögen die auch übermütig spotten, denen dein Verhalten missfällt. Lass mich gehen, Liebste, denk an mich und mach dir keine Sorgen. Schlaf glücklich wieder ein, es ist noch früh. Bleib mir immer in Liebe verbunden. Mönch von Salzburg
Johannes von Salzburg (2, Hälfte des 14. Jahrhunderts), Liederdichter, Komponist des Spätmittelalters
Originaltext in Mittelhochdeutsch: Das Taghorn 1. Gar gar leis in senfter weis wach, libste fra! plik durch dy pra und scha, wy tunkel gra so gar fein pla ist zwischen dem gestirn. nu wach, mein mynnikliche dirn, in liber süzz und grüzz dein aigenz hercz bey mir, seind ich enpir der stymm von dir, daz mir gar still dein rainer will wünsch liben guten tag, den mir hëut sag tugentlichen, mynniklichen dein güt mit mangem liben plik, so daz mein hercz in freüden schrik zu trost der libsten zuversicht, der mir dein weiblich güt verjicht, bis das geschicht, daz mir wünsch guten tag dein mund. 2. Erwach in liber sach! dein ärmlin rek, dein füzlin strek, ich wek dich auz der dek, dein hercz enplek und brüstlin wolgestalt, dy dem armen tun dy nacht gewalt. dein haup enpör und hör das wunderlich geschell, wy dein gesell dich weken well. frau, ich betracht all tag und nacht den libsten anevang, wy mich betwang liblich scherczen in dem herczen, da ich den libsten wechsel traib, so daz mein hercz pey dir belaib: des wechsels ich her wider wart von dir, mein libstez freülin zart, und han all vart dich pey mir in meins herczen grund. 3. Lib zeit, dy gancz frëud geit, sey dein gelait mit sälikait. berait mich, frau gemait, wy dein will sait, das wil ich täglich mern, wann ich getet ny ding so gern. wurd mir das hail zu tail, dich täglich sehen an, auf erd ny man sölch freüd gewan: wenn so ich dich, traut frau, an sich, so han ich freüd genug; wann du pist chlug mit gelympfen, frölich schympfen zu tratz, den dein gepërd missvelt. gib urlaub mir, frau auzerwelt: gedenk an mich und hab dein ru und slaf mie freüden wider zu, ez ist noch fru. tu dein genad mir all zeit kund
Weg mit Venus mit Helenen
XIII. Mariannen Schönheit Weg mit Venus/ mit Helenen Und mit Tausend andern Schönen/ Die so groß beruffen seyn/ Und wovon so viel zu lesen. Was sie alle sind gewesen/ Das ist Mariann/ allein. 2. Weg Apelles/ weg Thimantes/ Ihr beraubt euch des Verstandes Uber dieser grossen Zier. Venus die ist leicht zu mahlen/ Mariannen blitz- und strahlen Mahlet uns kein Pinsel für. 3. Weg jhr müsset schleunig wandern/ So jhr nicht mit den Salmandern Und mit mir zur Flammen taugt. Flieht vor Mariannen blitzen/ Sie wird den durchaus erhitzen Den sie nur einmahl beaugt. 4. Weg/ verbleibt/ ein Mensch kan irren/ Liebe kan den Kopff verwirren. Weil sie mir so hoch beliebt/ Lieb ich sie vor andern allen/ Sie mag dem wol mißgefallen Der sein Hertz auff andre giebt. 5. Und das ist all mein Verlangen So werd' ich allein umbfangen/ Wann sie niemand liebt als ich. Aber ach so schöne Gaben/ Sollen die nicht Freyer haben? Freylich mehr als eben mich. 6. Sa! So ich nicht mehr erlange/ Wann ich nur so viel empfange/ Das des danckens würdig ist. Er hat grosse Gnad' empfangen/ Der die Lippen oder Wangen Einer solchen Göttin küsst. Georg Greiflinger
Georg Greiflinger (1620 – 1677), deutscher Dichter, Zeitchronist, Zeitungsredakteur. Pseudonym Celadon, Seladon
aus: „Georg Greifflingers Poetische Rosen und Dörner / Hülsen und Körner,“ Hamburg gedruckt im Jahr 1655. XIII, Seite 30
Ich will die Falte in Ihrem Kopf
Ich will die Falte in Ihrem Kopf nicht anders brechen, aber ich kann Ihnen sagen, es ist nicht wahr.
Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799), deutscher Schriftsteller, Philosoph, Naturforscher, Physiker, Mathematiker
aus: „Aphorismen“ von Georg Christoph Lichtenberg. Nach den Handschriften Herausgegeben von Albert Leitzmann (1867 – 1950). Drittes Heft: 1775 – 1779. Verlag: B. Behr, Berlin, 1902. Seite 221, Nr. 533
leerer Schlauch
Den leeren Schlauch bläßt der Wind auf;
Den leeren Kopf der Dünkel.
*Drücke Sie dende, daß sie zu sich selbst kommen.
Matthias Claudius
Matthias Claudius (1740 – 1815), deutscher Dichter, Redakteur, Erzähler und Herausgeber des Wandsbecker Boten, Pseudonym Asmus
aus:“ „Asmus omnia sua secum portans“, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, erster und Zweyter Theil. Verfasser: Matthias Claudius. Verlag: Matthias Claudius, Hamburg und Wandsbeck, Herausgeber: F. Perthes, 1774. Seite 111
Bildung
In einem hohlen Kopf geht viel Wissen.
Karl Kraus
Karl Kraus (1874 – 1936), österreichischer Schriftsteller, Satiriker, Dramatiker, Publizist, Aphoristiker, Kultur-, Medien- und Sprachkritiker
An dem Andenken seiner Freundin Elisabeth Reitler.(1874 – 1917
aus ‚Sprüche und Widersprüche. Qual des Lebens – Lust des Denkens‘, Verlag: Die Fackel, 1909