Schön-Ellen. Der junge Kaiser reitet vorbei an Schön-Ellens Haus, Schön-Ellen lehnet im Erker und schaut aus dem Fenster hinaus. Der junge Kaiser ist traurig, er grüßt nach Schön-Ellens Tür; Schön-Ellen tritt aus der Pforte licht wie der Morgen herfür. Der blonde junge Kaiser tritt zur Kemenate herein – doch langsam geht er von dannen bei des Tages frührotem Schein ... Dann reckt er sich in den Schultern, in Lust ist sein Trauern verkehrt, es summt ihm ein Lied auf den Lippen, und singend steigt er zu Pferd: »O du weiße Pracht in dunkler Nacht! O du stolze, du siegende Kaisermacht!« Else Galen-Gube
Elisabeth Galen-Gube, geborene Galen(1869-1922), deutsche Schriftstellerin, Dichterin. Pseudonym: Else Galen-Gube
aus: „Aus dem Leben und den Träumen eines Weibes – Gedichte von Else Galen-Gube. Verlag von Hermann Seemann Nachfolger, Leipzig, 1903. Die Hexen und andere Balladen. Schön-Ellen
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