Lieben heißt mit dem Herzen bewundern; bewundern heißt mit dem Verstand lieben.
Théophile Gaurier
Théophile Gautier (1811 – 1872), französischer Erzähler, Lyriker und Kritiker
Lieben heißt mit dem Herzen bewundern
Lieben heißt mit dem Herzen bewundern; bewundern heißt mit dem Verstand lieben.
Théophile Gaurier
Théophile Gautier (1811 – 1872), französischer Erzähler, Lyriker und Kritiker
Der Regen peitscht das Dach
An eine junge Italienerin Noch knirscht der Februar, von Schnee und Reif umschauert, Der Regen peitscht das Dach, kalt pfeifts in den Alleen; Du aber seufzest schon: Mein Gott, wie lang das dauert. Wann werden im Gehölz wir Veilchen pflücken gehn? Kind, Frankreichs Himmel ist ein Tränensieb. Im Pelze Am flammenden Kamin sitzt fröstelnd unser Lenz; Paris vergeht im Schmutz, wenn auf dem grünen Schmelze Der Wiesen sein Geschmeid längst ausgelegt Florenz. Sieh, kahl sind Park und Flur; zu warten gilts ein Weilchen. Dich hat dein Herz getäuscht, das warm und südlich glüht; Dein blaues Auge nur, sonst gibts hier noch kein Veilchen Und keinen Lenz, als der auf deiner Wange blüht. Théophile Gaurier
Théophile Gautier (1811 – 1872), französischer Erzähler, Lyriker und Kritiker
aus: ‚Gedichte an geliebte Frauen‘
Übersetzung von: Emanuel Geibel (1815 – 1884)
Doch sie wuchs, und wunderbar
Alte Rose Eine Rosenknospe war Sie, für die mein Herze glühte; Doch sie wuchs, und wunderbar Schoß sie auf in boller Blüte. War die schönste Ros im Land. Und ich wollt die Ros brechen. Doch sie wußte mich pikant Mit den Dornen fortzustechen. Jetzt, wo sie verwelkt, zerfetzt Und verklatscht von Wind und und Regen - Liebster Heinrich bin ich jetzt. Liebend kommt sie mir entgegen. Heinrich hinten, Heinrich vorn. Klingt es jetzt mit süßen Tönen: Sticht mich jetzt etwa ein Dorn, Ist es an dem Kinn der Schönen. Allzu hart die Borsten sind, Die des Kinnes Wärzchen zieren - Geh' in's Kloster, liebes Kind, Oder lasse dich rasieren. Heinrich Heine
Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), (1797 – 1856), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
aus „Romanzero“ 1923 Hoffmann & Campe. Seite 143
Verzaubert ist die Welt ringsum
Junge Liebe
Ein düstrer Spätnovembertag
und doch, mir ist, als klänge
rings süsser Nachtigallenschlag,
als blühten Baum und Strauch und Hag
in Duft und Lenzgepränge!
Verzaubert ist die Welt ringsum,
zur Nachtzeit scheint die Sonne,
ein Lied geht mir im Kopf herum,
doch meine Lippen bleiben stumm
vor übergrosser Wonne.
Vor Wonne, Lust und Seligkeit
o Licht, o Sang, o Blüte!
Vergessen ist das alte Leid,
die Welt so schön, das Herz so weit,
so selig mein Gemüte!
Die Liebe schäumt wie junger Wein,
dass ich fast trunken werde;
o lasst mich selig trunken sein
wie schön ist doch im Wiederschein
der Liebe diese Erde!
Anna Klie
Anna Klie (1885 -1913), deutsche Kinder- Jugendbuchautorin, Schriftstellerin, Dichterin, Lyrikerin
Text: Anna Klie (drei Gedichte: ‚Im Walde‘, ‚Wiegenlied‘, ‚Junge Liebe‘.
Komponistin: Valerie Zitelmann (1859 – 1929): Drei Lieder für 1 Mittelstimme mit Klavierbegleitung . Lieder: ‚Im Walde‘, ‚Wiegenlied‘, ‚Junge Liebe‘. Verlag: E. Simon, Stettin, Posen, 1889. Mus 5278
zur kleinen Biografie
wer sich ewig bindet
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang. Friedrich Schiller
Friedrich Schiller (1759 – 1805), deutscher Dichter, Philosoph, Arzt, Historiker, Essayist.
aus: „Das Lied von der Glocke“. Friedrich Schiller. Verlag: J. G. Cotta, Tübingen, 1800. 1. Auflage
Ausgabe: Schiller’s Lied von der Glocke: nebst Andeutungen zu den Umrissen. Herausgeber: Moritz Retzsch. Verlag: J. G. Cotta’scen Buchhandlung, Tübingen, Stuttgart. 1833
zu Herzen
Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen!
Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827), deutscher Komponist, Pianist
aus: Widmung seiner >Missa Solemnis< an Erzherzog Rudolph
„Missa Solemnis, Op. 123“ Möge es wieder – zu Herzen gehn!
eine Gabe des Herzens
Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens, er ist die Tugend selbst, wie ein reichbegabtes Herz sie lehrend übt, weil es sie nicht übend lehren darf.
Ludwig Börne
Ludwig Börne (1786 – 1827), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, Schriftsteller und Publizist.
aus: Denkrede für Jean Paul, Frankfurt am Main am 2. Dezember 1825. in „Sämtliche Schriften“. Carl Börne
Es gab: Historisch-kritische Ausgabe in zwölf Bänden, 1911- 1913.
Du bist das Herz unseres Herzen
Du bist das Herz unseres Herzens Man kann kaum etwas sagen. Fühle mich verdammt schnell Ich wünschte, mein Verstand hätte nachgegeben. Ausonius
Decimius Magnus Ausonius / Auson (310- 393), römischer Dichter, Lehrer der Rhetorik
aus: „Ausonius“, Verfasser: Decimus Magnus Ausonius. Übersetzer: Hugh Gerald Evelyn-White (1884 – 1924). Verlag: William Heinemann, London. G. P. Putman’s sons, New York.
Nichts wiegt den Schatz so
Freundschaft
Nichts wiegt den Schatz so vieler gemeinsamer Erinnerungen auf, gemeinsam durchgemachter schlimmer Stunden, Zerwürfnisse, Versöhnungen, und die Augenblicke, in denen das Herz warm wurde. Solche Freundschaften lassen sich nicht anfertigen.
Antonine de Saint-Exupéry
Antonie de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Schriftsteller, Pilot
aus: „Wind, Sand und Sterne“ (Terre des Hommes). Verfasser : Antoine de Saint-Exupéry. Verlag: Galllimard, 1939
„Wind, Sand and Stars“ by Antoine de Sanit Exupery. Translate from the French by Lewis Galantére. Verlag: Reynal & Hitchock, New York.
Schlug ewig ihre Flügel
Die Liebe Die Liebe kommet nichts; Sie kennt nicht Tür noch Riegel Und dringt durch alles sich; Sie ist ohne Angebinn, Schlug ewig ihre Flügel Und schlägt sie ewiglich Matthias Claudius
Matthias Claudius (1740 – 1815), deutscher Dichter, Redakteur, Erzähler und Herausgeber des Wandsbecker Boten, Pseudonym Asmus
aus: „Asmus omnia sua secum portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. [-VIII.] Theil“ 1774-1812. Sechster Teil. Verfasser: Matthias Claudius. Verlag: Matthias Claudius, Hamburg und Wandsbeck, Herausgeber: F. Perthes, 1775