Glücklichsein heißt, die Ungeduld nach dem Glück hinter sich zu haben. Denn gewöhnlich ist es nicht das Glück, was uns fehlt, sonders das Wissen um das Glück. Wozu dient es, so glücklich wie möglich zu sein? Das Bewußtsein des kleinsten Glückes trägt viel mehr zu unserer Glückseligkeit bei, als das größte Glück, das unsere Seele achtlos übersieht. Zu viele Wesen bilden sich ein, das Glück sei etwas anderes als sie selbst, und darum sollten die, welche das Glück haben, uns zeigen, daß sie nicht mehr besitzen, als wie im Grunde unseres Herzens alle besitzen. Es gibt nichts Gerechteres als das Glück, nichts das getreuer die Form unserer Seele annimmt, nichts, das genauer die Stellen ausfüllt, welche die Weisheit ihm geöffnet hat. Maurice Maeterlinck
Graf Maurice (Moorien) Polidore Marie Bernhard Maeterlinck (1862 – 1949) belgischer Schriftsteller, Dramatiker. Literaturnobelpreis 1911.