Nacht fiel, Reif tötete deine Bäume, Die dürren Blätter warten nicht, bis sie gelb sind, Unruhig fallen sie hin. Bang hielten in dir schlimme Stimmen, Es fängt dir die Enge; Dein Fuß zertritt tote Blätter, Die im Wind sich krümmen. Im Westen trinken sie Wein bei ihren Festen. Gesang und Glocken locken in zwölf Straßen, Tausend Becher machen die Mengen heiter und froh. Du allen bis im Herzen betrübt. Der helle Tag über dem Haupt flieht, Der rote Anblick im Spiegel verfällt, Das Leben ist eine sich wandelnde Wolke, Das grüne Herz wird grau, grau, tote Asche. Bay Juyi
Bay Juyi (772 – 846), chinesischer Dichter, Musiker und Politiker
Übertragung des Gedichtes:
Albert Ehrenstein (1886 – 1950)
‚Pe-Lo-Thien‘. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Verlag Berlin, Rowohlt. 1923