Einsamkeit

Frohen Herzens bin ich in die Welt gegangen

Einsamkeit

Frohen Herzens bin ich in die Welt gegangen
Und voll Sonne war mein junger Blick,
Doch nun kehrt' ich mit verhärmten Wangen
Wieder zu der Einsamkeit zurück.

Und ich sehe wunschbefreit und weise
In das bunte Schicksalseinerlei,
Kaum verspür ich's noch, so leise, leise
Rinnt an mir die Jugendzeit vorbei.

Immer werden meine Blicke weiter,
Selig halt' ich eine Welt umspannt,
Denn ich blicke froh und wissensheiter
In des Lebens unbegrenztes Land.

Hieher dröhnt kein Wächterschritt der Stunden,
Unbemerkt verbraust mein herbes Leid,
Langsam narben meine tiefen Wunden
Von der weichen Hand der Einsamkeit.

Meiner Seele nahm ich dumpfe Riegel,
Und geöffnet prangt der Wunderschrein,
Ewig lernend blick' ich in den Spiegel
Meiner eignen neuen Welt hinein.

Was sich dort im Leben ohne Ende
Streitet, blendet, schlägt und überschreit
Liegt hier, Farben, Töne, wie in Bände,
Meinem Willen nach, geformt, gereiht.

Jedes Wesen fürchtet meinen Willen
Hier im engen – unbegrenzten Raum
Jede Sehnsucht weiß ich zu erfüllen. –
Wirklichkeit entblüht dem Dichtertraum.

Und wenn heimlich dann an manchen Tagen
Meine Sehnsucht hin zum Leben zieht
Brauch ich dieses Buch nur aufzuschlagen
Und die Seele schaut und wird nicht müd . . .

Stefan Zweig

Stefan Zweig (1881 – 1942), österreichischer Schriftsteller, Übersetzer, Pazisfist

Morgenlicht

sie knistern schon wie rote Funken der Verführung

Morgenlicht

Nun wollen wir dem Licht entgegen,
Das um die Purpurwipfel rollt.
Das Leuchten flammt auf allen Wegen
Und wächst und wird zum Morgengold.

Die glutumlohten Tannen singen
Und Jubel bricht aus jedem Klang,
Wie kampfbereihtes Fahnenschwingen
Braust durch den Wald der Höhensang.

Und lauter werden alle Weisen
Und jedes Wesen sucht sein Lied,
Die Schaffenskraft des Lichts zu preisen,
Das nun ins volle Leben glüht.

Stefan Zweig

Stefan Zweig (1881 – 1942), österreichischer Schriftsteller, Übersetzer, Pazisfist

Grashupfer und Heimchen

Von Heck zu Hecke rennt die Melodie

Grashupfer und Heimchen

Niemals ist tot der Erde Poesie:
Wenn Vögel müde sind von heißen Sonnen,
Dann nimmt die Führung in den Sommerwonnen
Grashüpfers Stimme, und sie rastet nie.

Von Heck zu Hecke rennt die Melodie
Und hält die frischgemähte Trift umsponnen;
Macht Lust ihn matt, so ruht er süß versonnen
Bei grünstem Halme, der für ihn gedieh.

Nie endet sie, die Poesie der Erde.
Am stillen Winterabend, wenn der grimme
Nachtfrost ein Schweigen breitet, schrillt vom Herde

Des Heimchens Sang dem Träumer in die Ohren,
Als habe sich Grashüpfers Sommerstimme
Aus grüner Trift in seinen Traum verloren.

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

Auf die Phantasie

Laß die Phantasie nur schweifen

Auf die Phantasie

Laß die Phantasie nur schweifen,
Freude will zuhaus nicht reifen;
Denk, dein kleines Glück zerfließt:
Regen, der aufs Pflaster gießt.
Drum laß Phantasie nur streifen,
Weiter als Gedanken schweifen,
Riegle auf des Geistes Tor –
Lichtwärts segelt sie empor.
Süße Phantasie laß frei,
Sommers Freude flieht vorbei,
Und des Lenzes liebe Lust
Welkt wie all sein Blütenblust;
Herbstes rote Früchte auch –
Rot von Tau und Nebelrauch –
Sind dir Überdruß. Was nun?
Still am Herde sollst du ruhn,
Wenn die Glut zu Glanz entfacht
Geistert durch die Winternacht.
Wenn die Erde stumm und kalt
Und der Schnee sich klebrig ballt
Um des Bauern plumpen Schuh,
Nacht sich dehnt der Mittnacht zu
Und aus ihrem Dunkelland
Alles Wirkliche verbannt,
Ruhe dann und laß von hinnen –
Ehrfurcht leite dies Beginnen –
Phantasie zu hohem Flug!
Genien dienen ihr genug.
Winter weiß nur Frost zu weben –
Sie wird Schönheit wiedergeben,
Alles bringt sie wieder dar:
Sommer, der dir glühend war,
All des Maimonds Blütenlast,
Tauigen Stiel und dornigen Ast;
All des Herbstes reifen Segen,
Frucht und Duft und sanften Regen,
Mischt sie dir zu seligem Trank –
Schlürfe ihn und sag ihr Dank.
Schlürfe ihn – und zu dir zieht,
Ferneher ein Erntelied;
Reife Halme hörst du fallen,
Hörst den Sang der Nachtigallen,
Lerchenlust, die im April
Nie den Jubel enden will;
Hörst den rauhen Ruf der Krähen,
Die nach Halm und Reisig spähen,
Und du siehst im ersten Grün
Enzian und Primeln blühn,
Lilien in weißer Pracht,
Rose, die zur Sonne lacht,
Und das mailiche Frohlocken
Blauer Hyazinthenglocken,
Zweige, Blätter, Blütentaschen,
Die der Regen blank gewaschen.
Siehst die Feldmaus, die erwacht
Lugt aus ihrem Winterschacht,
Schlange, die vom Schlafen mager,
Lauert im durchsonnten Lager;
Siehst den Dornbusch Nestchen wiegen,
Drin gefleckte Eier liegen,
Und im moosigen Bett versteckt
Feldhuhn, das die Flügel streckt.
Hörst die Bienen, die im Grün
Summend hin und wieder ziehn,
Eicheln, die zu Boden schlagen,
Und des Herbstwinds Sang und Klagen.

Süße Phantasie, laß frei!
Alles wird zum Einerlei,
Selbst der Liebsten rosige Wangen
Scheinen nicht wie einst zu prangen.
Wo ist wohl der reife Mund,
Der dir neu zu jeder Stund?
Wo ein Antlitz, noch so hold,
Dem man stets begegnen wollt?
Wo die Stimme, noch so lieb,
Die uns stets ein Wohlklang blieb?
Denk dein kleines Glück zerfließt:
Regen, der aufs Pflaster gießt.
Drum laß Phantasie sich schwingen,
Sie wird dir ein Traumbild bringen,
Süß, wie einst Proserpina,
Eh der Gott der Qual sie sah,
Weiß von Leib und weiß von Lenden,
So wie Hebe, als in Händen
Sie den Becher hob und klirrend,
Jupiter den Sinn verwirrend,
Daß sein Blick sich Sehnsucht trank,
Gürtel ihr und Kleid entsank.
Auf das Netz! Gib frei die Zügel!
Schon hebt Phantasie die Flügel.
Tore auf! Sie will entschweben,
Um dir all dies Glück zu geben. – –
Laß die Phantasie nur schweifen,
Freude will zuhaus nicht reifen. 

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

Ode an Pysche

O Göttin! lausche diesem armen Lied

Ode an Psyche

O Göttin! lausche diesem armen Lied,
Das lieb Erinnern, süßer Zwang geboren,
Verzeih, daß[*] dein Geheimnis es erriet
Und wiederkündet deinen eignen Ohren:
Ich träumte heut – denn sollte wacher Sinn
Wohl je die lichtbeschwingte Psyche schauen? –
In lichtem Walde schritt ich für mich hin,
Da plötzlich faßte mich ehrfürchtig Grauen:
Eng Seit an Seite lag ein schönes Paar
Ins Gras gebettet, über ihnen spann
Das Laub ein flüsternd Dach, ein Bächlein rann
                  Durchs Grün, kaum wahrnehmbar.

Auf blumiger Au, die bunt und silberklar
Und kühl und duftend in die Stille sann,
Sanftatmend lagen sie, die Flügel bogen
Sich aneinander und die Arme auch,
Die Lippen trennte nur ein Atemhauch,
Als habe Schlummer Mund von Mund gezogen,
Als würden jungerwachte Liebeswogen
Zu neuem seligen Küssen sie beglücken.
                  Den Knaben kannte ich;
Du Taube doch, du lieblichstes Entzücken,
                  Warst Psyche sicherlich!

O letztgebornes lieblichstes Gesicht
Hoch über des Olymps verbleichter Pracht!
O schöner du als erstes Sternenlicht,
Das wie ein Glühwurm in den Abend wacht.
Ja schöner du! Obgleich nicht ein Altar
                  Noch Opfer dir geschichtet
Und nächtens keine süße Mädchenschar
                  Zu dir Gesänge richtet:

Kein Wort, kein Flötenspiel, kein frommer Rauch,
Der sanft aus schwingenden Gefäßen wellte,
Kein Schrein, kein Hain, nicht ein inbrünstiger Hauch,
Der eines bleichen Priesters Träumen schwellte.

O Strahlendste! Zu spät für jene Zeit,
Zu spät, zu spät auch für leichtgläubige Leier,
Die heilig sprach des Waldes Einsamkeit,
Heilig die Luft, das Wasser und das Feuer.
Doch selbst in unsern Tagen, die so ferne
Von froher Frömmigkeit, erglänzt dein Flug,
Der über stürzenden Olymp dich trug,
Nun meinen Augen, und ich bete gerne.
So laß mich sein die süße Mädchenschar,
                  Die betet am Altar,
Dein Wort, dein Flötenspiel, dein frommer Rauch,
Den dir ein schwingend Weihgefäß entsendet,
Dein Schrein, dein Hain und dein inbrünstiger Hauch,
Den eines bleichen Priesters Traum dir spendet.

Ich will, dein Priester, dir den Tempel richten
In meiner Seele unbegangnem Hain:
Verschlungene Gedanken sind die Fichten,
Die flüsternd schützen deinen heiligen Stein,
In dunklen Gruppen sollen all die Bäume
Die steilen Bergesklüfte dicht befiedern,
Und schlummernde Dryaden wiegt in Träume
Der Wind, der Strom, der Wald mit seinen Liedern.
Und in der Mitte dieser weiten Stille
Baut dir ein rosiges Heiligtum mein Wille
Mit allem, was inbrünstiges Hirn ersinnt,
Umrankten Gittern, seltnen Blütenglocken.
Im Blumenhain, den Phantasie dir spinnt,
Ist alles Blühen ewiges Frohlocken,
Und dort ist dein allsüße Seligkeit,
                  So weit wie Träume fassen,
Und Fackel nachts und Fenster, das bereit,
                  Die Liebe einzulassen. 

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

Ode an eine griechische Urne

Liebkeusche Braut der steten Sitlle du

Ode an eine griechische Urne

Liebkeusche Braut der steten Stille du,
Du Pflegekind von Tag und Tag und Schweigen!
Welch blumiges Waldgeschichtchen schilderst du –
Und sagst es süßer als ein Reimereigen?
Welch blattumrankte Mär umstreicht dein Rund
Von Göttern oder Menschen oder beiden
In Tempe oder in Arkadiens Hängen?
Wer sind sie, die an Mädchenangst sich weiden?
Was jagt so toll? Was ringt und flieht so bunt?
Welch Flötenlied? Welch lustberauschtes Drängen?

Gehörtes Lied ist süß, doch süßer ist
Ein ungehörtes: sanfte Flöte, weiter!
O wie du, klanglos, mehr als köstlich bist,
Du geisterhaft-lautlosen Lieds Begleiter!
Nie kannst du, Jugend, lassen von dem Sang,
Wie nie die Bäume hier ihr Laub verlieren;
Du keck Verliebter, nie, nie kannst du küssen,
So nah du auch dem Ziel – doch sei nicht bang:
Nie welkt sie! Wirst du auch entbehren müssen,
Wird Liebe dich und Schönheit sie stets zieren.

Glücklicher Baum in ewiger Frühlingszeit,
Nie sinken deiner Zweige Blätter nieder.
Glücklicher Sänger, ohne Müdigkeit
Für immer flötend immer neue Lieder!
Und Liebe, Liebe, voll von größerem Glück:
Für immer heiß und der Erfüllung harrend,
Du immer jagende, du immer junge!
Wie steht vor dir lebendige Gier zurück,
Die Herzen satt macht, im Genuß erstarrend,
Die Hirn erhitzt und dürr versengt die Zunge!

Und wer sind diese mit dem Priester hier
Und jener Färse? Welcher Gottheit danken
Im Grünen sie mit schönstem Opfertier,
Dem Kränze blühen um die seidnen Flanken?
Welch kleine Stadt an Fluß, in Bergeshain,
An Seestrand, Stadt mit Burg zu Wehr und Frieden,
Steht diesen frommen Tag mit leeren Gassen?
Du kleine Stadt wirst ewig stumm nun sein,
Denn keinem wird die Heimkehr je beschieden,
Dir kundzutun, warum du so verlassen.

O attische Form, so schön wie nie erschaut,
Um die sich marmorn Mann und Mädchen ranken,
Mit vollen Zweigen und zertretnem Kraut,
Schweigende Form! du rufst in uns Gedanken,
Wie Ewigkeit es tut: kalt Schäferspiel!
Sind wir mit unserm Leid dahin, so findest
Du andres Leid und wirst in Kümmernissen
Den Menschen trösten, dem du dies verkündest:
»Schönheit ist Wahrheit, Wahr ist Schön!« – Nicht viel,
Nur dies weißt du – und brauchst nicht mehr zu wissen. 

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

Ode an eine Nachtigall

Im Dunkel lausche ich; und wie Verlangen

Ode an eine Nachtigall

Mein Herz tut weh, und schläfriges Erlahmen,
Als hätt ich Gift getrunken, quält mich sehr.
Betäubte mich ein Trank aus giftigen Samen?
Mich hüllt Vergessenheit, ich weiß nichts mehr.
Doch ist's nicht Neid auf dein so glücklich Los –
Nur füllt so schwer mit Glück dein Glück mich an:
Daß du, des Walds beflügelte Dryade,
                 In lieblich kühlem Schoß,
Im Schatten, den das Buchengrün dir spann,
Der Freiheit jubeln kannst, der Sommergnade.

O Wein jetzt! Jungen Wein, den Erde kühlte,
Den dunkelkühl ein langes Jahr gereift,
Der sonngebräunten Frohsinn tanzen fühlte,
Und der des Provençalen Lied begreift;
O einen Becher warmen Südens jetzt!
O Hippokrene, die zum Rande schäumt
Und gern und gut Begeisterung bereitet
                 Mit Lippen rot benetzt,
Dich will ich trinken, daß ich ungesäumt
Zum Wald entschweben kann, von dir geleitet.

Entschweben, ganz vergehn – und ganz vergessen,
Was du in deinem Walde nie gekannt:
Die Menschennot, die Mühen unermessen,
Das Sorgenfieber, das die Herzen bannt;
Du weißt nicht, wie gelähmtes Alter stöhnt,
Wie Denken immer nur Sich-härmen heißt,
Wie Jugend bleicht und schleicht und siecht und schwindet,
                 Und wie Verzweiflung höhnt,
Wo Schönheit, wenn ihr Blick das Leben preist,
Um Liebe weinen lernt und bald erblindet.

Hinweg! Zu dir! Doch soll nicht Bacchus Wagen
Mit Pantherkraft mich ziehn, nein! Poesie
Soll mich auf unsichtbaren Schwingen tragen,
Drückt auch dies Hirn noch müde Apathie.
Schon bin ich bei dir! Milde ist die Nacht,
Und Luna thront mit lächelndem Gesicht
Und überblickt ihr Sternenvolk voll Gnade,
                 Doch hat sie hier nicht Macht:
Nur manchmal bläst ein Windhauch etwas Licht
Durch grüne Dämmernis auf moosige Pfade.

Ich sehe nicht, was blüht zu meinen Füßen,
Welch süßer Balsam rings an Zweigen hängt;
Doch auch im Dunkel ahn ich, was an süßen
Duftwellen atmend in die Mainacht drängt
Aus wildem Beerenbaum und Gras und Strauch:
Ich atme Weißdornduft und Rosenblühn
Und Veilchen, die in Blätterbetten sterben,
                 Und Moschusrosen auch,
In denen morgens bunte Tropfen glühn
Und abends Sommerfliegen sich umwerben.

Im Dunkel lausche ich; und wie Verlangen
Mich oft schon faßte nach dem stillen Grab,
Wie ich dem Tod, mich herzlich zu umfangen,
Schon oft in Liedern liebe Namen gab,
So scheint mir Sterben jetzt besonders schön.
Ach, schmerzlos mich zu lösen in die Nacht,
Indeß dein Sang in heiligen Ekstasen
                 Beschüttet Tal und Höhn
Und doch mein Herz nicht höher schlagen macht,
Das nur als Duft noch schwingt im blumigen Rasen.

Du Vöglein wurdest nicht zum Tod geboren!
Nein, dich zertritt kein hungerndes Geschlecht.
Was diese Nacht mir tönt, sang in die Ohren
Dem ersten König schon, dem ersten Knecht,
Und ist vielleicht derselbe Sang, der tief
Der heimwehkranken Ruth zum Herzen klang,
Als sie in Tränen schritt durch fremde Gassen,
                 Derselbe Sang, der tief
Bezaubernd sich um Märchenschlösser schwang
Und Feenreiche, die nun längst verlassen.

Verlassen! Ach, dies Wort ist wie das Klingen
Trostloser Glocken, das zu mir mich mahnt!
Auch Phantasie kann nicht Erlösung bringen,
Wenn ihr nicht Hoffnung einen Weg gebahnt.
Lebwohl! Lebwohl! Dein Schmerzgesang entschwebt
Zum Wiesengrund aus Waldes hohem Dom,
Ins Tal hinab und schweigt am dunklen Bache.
                 Ward mir ein Traum belebt?
Betrog die wachen Sinne ein Phantom?
Wer sagt mir, ob ich schlafe oder wache! 

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

Fancy

Bards of Passion and of Mirth

Fancy

ODE

Bards of Passion and of Mirth,
Ye have left your souls on earth!
Have ye souls in heaven too.
Double-lived in regions new ?

Yes, and those of heaven commune
With the spheres of sun and moon;
With the noise of fountains wondrous,
And the parle of voices thund'rous;
With the whisper of heaven's trees
And one another, in soft ease
Seated on Elysian lawns
Browsed by none but Dian's fawns;
Underneath large blue-bells tented,
Where the daisies are rose-scented.
And the rose herself has got
Perfume which on earth is not;
Where the nightingale doth sing
Not a senseless, tranced thing,
But divine melodious truth;
Philosophic numbers smooth;
Tales and golden histories
Of heaven and its mysteries.

Thus ye live on high, and then
On the earth ye live again;
And the souls ye left behind you
Teach us, here, the way to find you,
Where your other souls are joying,
Never slumber'd, never cloying.
Here, your earth-born souls still speak
To mortals, of their little week;
Of their sorrows and delights; Of their passions and their spites;
Of their glory and their shame;
What doth strengthen and what maim.
Thus ye teach us, every day. Wisdom, though fled far away.

Bards of Passion and of Mirth,
Ye have left your souls on earth!
Ye have souls in heaven too.
Double-lived in regions new !

John Keats

John Keats (1795 – 1821), britischer Dichter

The Mirror

From slumber bright with dreams ot thee

The Mirror

I.
It saw, it knew thy loveliness,
Thy burning lip and glancing eye,
Each lightning look, each silken tresa Thy marble forehead braided by,
Like an embodied music, twined
About a brightly breathing mind.

II.

Alas ! its face is dark and dim ;
No more its lightless depth below That glancing eye shall seem to swirn.

That brow to breathe or glow ; Its treacherous depth -  its heartless hue -
Forgets the form that once it knew.

III.

With many a changing shape and face Its surface may be marked and crossed -
Portrayed with as distinct a grace As thine, whoseloveliness is lost;
But there s one mirror, good and true,
That doth not lose what once it knew.

IV

My thoughts are with that beauty blest, A breathing, burning, living vision,
That, like a dove with wings at rest,
Still haunts the heart it makes Elysian;
And days and times pass like a sleep
Softly sad, and still, and deep;
And, oh ! what grief would wakening be
From slumber bright with dreams of thee!

John Ruskin

John Ruskin (1818 – 1900) , englischer Maler, Philosoph Schriftsteller, Dichter, Sozialreformer, Kunsthistoriker, -kritiker

The Glacier

The mountain have a peace which non disturb

The Glacier

The  mountains have a peace which none disturb ; The stars and clouds a course which none restrain;

The wild sea- waves rejoice without a curb, And rest without a passion ; but the chain

Of Death, upon this ghastly-cliff and chasm,
Is broken evermore, to bind again,
Nor lulls nor looses. Hark ! a voice of pain

Suddenly silenced ; a quick-passing spasm, That startles rest, but grants not liberty -
A shudder, or a struggle, or a cry -

And then sepulchral stillness. Look on us,
God ! who hast given these hills their place of

 pride,

If Death s captivity be sleepless thus, For those who sink to it unsanctified.

John Ruskin

John Ruskin (1818 – 1900) , englischer Maler, Philosoph Schriftsteller, Dichter, Sozialreformer, Kunsthistoriker, -kritiker