Ah … eine Frau
die keine Kinder haben kann
kümmert sich um eine Puppe.
Hattori Ransetsu
Hattori Ransetsu (1654 – 1707), japansicher Haiku-Dichter
Ah … eine Frau
die keine Kinder haben kann
kümmert sich um eine Puppe.
Hattori Ransetsu
Hattori Ransetsu (1654 – 1707), japansicher Haiku-Dichter
Dort auf dem Wasser
Im Licht des Vollmonds
Kommt nun der Dunst gekrochen
Dort auf dem Wasser
Hattori Ransetsu
Hattori Ransetsu (1654 – 1707), japansicher Haiku-Dichter
Ich hatt‘ einst ein Blümchen
Ich hatt‘ einst ein Blümchen, so lieblich und hold,
Wohl that ich das Blümchen versorgen;
Ich hütet‘ es baß, wie Demanten und Gold,
Und schaut‘ es am Abend und Morgen.
Voll‘ Freude bemerkt‘ ich, wie schön es gedieh,
Doch währte die Freude nicht lange
Es senkte das Häuptchen und duftete nie:
Mir ward um das Blümchen so bange.
Da kam einst ein Mädchen im Garten zu mir
Ich ließ es ja gerne geschehen;
Stolz hob sich das Blümchen, und prangte vor ihr,
Nie hatt‘ ich so schön es gesehen.
Schnell bückt‘ sich das Mädchen und pflückt‘ es für sich,
Mir waren die Sinne geschwunden;
Nicht Worte, nicht Lieder beschreiben, was ich
Bei diesem Verluste empfunden.
Ich konnte nicht klagen, doch thränenvoll hing
Mein Auge noch lang an der Stelle;
Da hört‘ ich ein Stimmchen, als wimmernd ich ging,
Es tönte so silbern und helle.
Du pflegtest ein Blümchen zwar lieblich und schön,
Doch lohnt es die Pflege nur selten:
Denn Männertreu heißt es, meist wirst du es sehn
Die Liebe mit Undank vergelten.
Therese von Artner
Therese von Artner (1772 – 1829), ungarische-deutsche Schriftstellerin
Aphorisme aus
aus ‚Feldblumen auf Ungarns Fluren‘, gesammelt von Nina und Theone, Zweytes Bändchen. Verlag: J. G. Voigt, Jena, 1800. (Original: gesammelt von Nina u Theone. Verfasserin: Therese von Artner
Ich will nun sagen
„Ich will nun sagen, das alle hören sollen, die Ohren haben zu hören. Man erfinde absichtlich irgendein grässliches Verbrechen, von dem das Volk Schaden befürchtet. Man verbreitet ein Gerücht darüber und lasse die Gerichte dagegen einschreiten mit denselben Mitteln, wie sie jetzt gegen das Hexenunwesen angewandt werden. Ich verspreche, dass ich … lebend ins Feuer geworfen werden will, wenn es nach kurzer Zeit in Deutschland nicht ebenso viele … Schuldige geben sollte, wie es jetzt der Magie Schuldige gibt.“
Friedrich Spee
Friedrich Spee (1591 – 1635, deutscher Jesuit, berühmter Kritiker der Hexenprozesse
„Cautio Criminalis“ (Cautio criminalis seu de porsessibus contra Sagas Liber“ (Cautio criminalis oder rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse). Rechtlicher Vorbehalt oder Buch über die Hexenprozesse). Verfasser: Freidrich Spee. 1631, Verlag: sumptibus loannis Gronaei Austrij Cornelius ab Egmondt. Universitätsdruckerei von Petrus Lucius, Rinteln.
„Cautio criminalis“ (Cautio criminalis seu de processibus contra sagas liber. Editio secunda). Johannes Gronaeus(1705- 1744). Frankfurt 1632. Berichtigte Ausgabe (letzte Hand – redigierte und überwachte Ausgabe) Johannes Gronaeus, Frankfurt 1632″.
„GewissensBuch Von Processen Gegen die Hexen An Alle Hohe Obrigkeiten in Teudtschland auß nothtringenden motiven geschrieben “ (Gewissensbuch von Prozessen gegen die Hexen an alle Hohe Obrigkeiten in Deutschland aus notringenden Motiven geschrieben). Verfasser: Friedrich von Spee. Übersetzung vom Lateinischen ins Deutsche von Johann Seifert (Johann Sejferten von Ulm). Köhler, Bremen, 1647.
in der grünen Grasdecke der Erde
Und Freude gibt es überall - in der grünen Grasdecke der Erde; in der blauen Heiterkeit des Himmels; in der strengen Enthaltsamkeit des grauen Winters. Rabindranath Tagore
Rabindranath Tagare ( 1861 – 1841), bengalischer Dichter, Philosoph, Musiker, Komponist, Dramatiker, Universalgelehrter, Anhänger der hinduistischen Reformbewegung Brahmo Sanaj
Der Sommer war sehr groß
Herbsttag Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gieb ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) österreichischer Lyriker deutscher und französischer Sprache
aus: dem Gedichtband: ‚Buch der Bilder‘ 1920. Im 1. Buch, Teil 2, S. 42
Zweite sehr vermehrte Auflag, 1906, Axel Junker Verlag, Berlin, Leipzig, Stuttgart.
Ich weiß von vielen Dingen
Das ist alles Das Menschlein spricht: Ich weiß von vielen Dingen. Doch ach! Schon enfalteten ihre Schwingen, Künste und Wissenschaften Und tausend Machenschaften! Der Wind weht - Das ist alles, was der Mensch vesteht. Henry David Thoreau
Henry David Thoreau (1817 – 1862), US-amerikanischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge
aus: ‚Leben in den Wäldern‘, mit 20 Abzüge auf Büttenpapier. Übersetztung vom Amerikanischen ins Deutsche von … Verlag: Eugen Diedrichs, Jena und Leipzig, 1905
Bildnis: Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Der Teich Da liegst Du still vor dem erstaunten Blick! Kein Gang vermag Dich nach Gebühr zu preisen, Vertrauter sind mir Gott und Himmel nicht Als Du, vielteurer See! Ich bin dein stein'ges Ufer und der Wind, Der Deine Fluten sanft bewegt. In meiner hohlen Hand Halt ich Dein Wasser, Deinen Sand, Und Deine Tiefe lehrt mich Nach dem Höchsten streben. Henry David Thoreau
Henry David Thoreau (1817 – 1862), US-amerikanischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge
aus: ‚Leben in den Wäldern‘, mit 20 Abzüge auf Büttenpapier. Übersetztung vom Amerikanischen ins Deutsche von … Verlag: Eugen Diedrichs, Jena und Leipzig, 1905
Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Bildnis: Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Es ist herrlich zu überdenken, wie unabhängig der Mensch von allem entnervenden Luxus bleibt, und je weniger er davon hat, um so reicher ist er.
Henry David Thoreau
Henry David Thoreau (1817 – 1862), US-amerikanischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge
aus: ‚Herbst – Aus dem Tagebuch von Henry David Thorau‘, übersetzt vom Amerikanischen ins Deutsche von Bertha Engler . Herausgeber: H. G. O. Blake. Verlag Büchergilde Gutenberg, Zürch, 1945 (Original: The Journal of Henry Thoreau 1837 – 1846)
‚Walden‘ (Leben in den Wäldern) von Henry David Thoreau
‚Leben in den Wäldern‘, mit 20 Abzüge auf Büttenpapier. Übersetztung vom Amerikanischen ins Deutsche von … Verlag: Eugen Diedrichs, Jena und Leipzig, 1905
Bildnis: Henry David Thoreau (1817 – 1862)
Der Mensch vergiftet
Der Mensch vergiftet ihre (die Natur) erfrischenden Luftströme und ist ein Fluch für das Land, das ihn gebar.
Henry David Thoreau
Henry David Thoreau (1817 – 1862)Henry David Thoreau (1817 – 1862), US-amerikanischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge
aus: ‚Die Tagebücher von Henry David Thorau‘, übersetzt vom Amerikanischen ins Deutsche von Bertha Engler . Herausgeber: H. G. O. Blake. Verlag Büchergilde Gutenberg, Zürch, 1945 (Original: The Journal of Henry Thoreau 1837 – 1846)
aus: ‚Leben in den Wäldern‘, mit 20 Abzüge auf Büttenpapier. Übersetztung vom Amerikanischen ins Deutsche von … Verlag: Eugen Diedrichs, Jena und Leipzig, 1905
Bildnis: Henry David Thoreau (1817 – 1862)