Glück

Um glücklich zu sein

Um glücklich zu sein, muß man seine Vorurteile abgelegt und seine Illusionen behalten haben und für Illusionen empfänglich zu sein, denn den Großteil unserer Vergnügen schulden wir der Illusion, und unglücklich ist, wer sie verliert


Émilie du Châtelet

Gabrielle Émilie Le Tonnelier de Breteuil, Marquise du Châtelet-Laumont (1706 – 1746), französische Physikrin, Philosophin, Mathematikerin, Übersetzerin

An die Verse

Ihr habt durch Wildnis mich geleitet

An die Verse

Ihr habt durch Wildnis mich geleitet
Wie Sterne, fallend in die Nacht,
Wart Lüge, habt mir Schmerz bereitet −
Zum Trösten fehlte euch die Macht.

Anna Achmatowa

Anna Andrejewna Achmatowa, geborene Gorenko (1889 – 1966), russische Dichterin, Schriftstellerin

Leider sind die russischen Webseiten zur Zeit kaum zu erreichen und sehr unsicher. Sobald sich die Lage nicht ändert, kann ich nicht das Original auf russisch auf meine Webseite zeigen.

original auf russisch:

K´sticham

Вы так вели по бездорожью,
Как в мрак падучая звезда.
Вы были горечью и ложью,
А утешеньем - никогда.

Das Glück

Winkt dir das Glück

Das Glück

Winkt dir das Glück, so schließe dich Leis' ihm an;
Di flüchtige Göttin läßt sich nicht beherrschen.
Nur wähne nicht, zu zwingen sei das Glück;
Sein süßester Genuß ist, frei gewähren.

Engel Christiane Westphalen 

Christiane Westphalen (1758 – 1840), deutsche Dichterin, Schriftstellerin

Kein Bedauern, Rufen und kein Klagen

Wanderlust, dein Geist flammt immer rarer

Kein Bedauern, Rufen und kein Klagen,
Die weißen Blütenträume sind vorbei.
Welkend muß man goldne Blätter tragen.
Jung? Ich werde es nicht länger sein.

So wie früher wirst du nicht mehr pochen,
Herz, erfaßt vom kalten, rauen Reif,
Und das Land, aus Birkenbast geflochten,
Lockt nicht mehr, es barfuß zu durchstreifen.

Wanderlust, dein Geist flammt immer rarer
Von den weiten Lippen, bald ist Schluß.
Meine Frische konnt ich nicht bewahren,
Der Augen Wildheit, der Gefühle Überfluß.

Geizig bin ich mit dem Wünschen heute,
Du, mein Leben? träumte ich dich nur?
Frühjahrshatz, und ich, der junge Reiter
Auf rosenrotem Roß, verlor die Spur.

Wir alle sind bestimmt, hier zu verwesen,
Still rinnt Sirup übers Ahornblatt…
Darum seist auf ewig du gepriesen,
Daß du kamst zu blühen und dann starbst.

Sergei Alexandrowitsch Jessenin

Sergei Alexandrowitsch Jessenin (1859 – 1925), russischer Dichter

Übersetzt aus dem russischen ins Deutsche von Paul Celan

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Freund, leb wohl

Mein Freund, auf Wiedersehen

 Freund, leb wohl

Freund, leb wohl. Mein Freund, auf Wiedersehen. 
Unverlorner, ich vergesse nichts. 
Vorbestimmt, so wars, du weißt, dies Gehen. 
Da's so war: ein Wiedersehn versprichts.

Hand und Wort? Nein, laß - wozu noch reden? 
Gräm dich nicht und werd mir nicht so fahl. 
Sterben -, nun, ich weiß, das hat es schon gegeben; 
doch: auch Leben gabs ja schon einmal.

Sergei Alexandrowitsch Jessenin

Sergei Alexandrowitsch Jessenin (1859 – 1925), russischer Dichter

Übersetzt von Paul Celan

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original auf russisch

 До свиданья

 До свиданья, друг до свиданъя
Милъій тъі у меня груди.
Ііредназначенное расставанье
Обещает встречу впереди.

 До свиданья, друг мой, без руки и слова,
не грусти и не печаль бровей,-
в зтой жизни умирать не ново,
но и жить, конечно, не новей.

Leben

Menschnleben – ach

Menschenleben – ach! Leben überhaupt – ist Dichtung. Uns selber unbewußt leben wir es, Tag um Tag wie Stück um Stück, – in seiner unantastbaren Ganzheit aber lebt es, dichtet es uns. Weit, weitab von der alten Phrase vom ›Sich-das-Leben-zum-Kunstwerk-machen‹; wir sind nicht unser Kunstwerk

Lou Andreas-Salomé

Lou Andreas-Salomé, geborene Louise von Salomè (1861 – 1937), deutsche Schriftstellerin, Psychoanylytikerin

Leben und Neugeburt

In jedem Leben geschieht es noch einmal

In jedem Leben geschieht es noch einmal, dass es sich bemüht, wiederzubeginnen wie mit Neugeburt: mit recht nennt das vielzitierte Wort die Pubertät eine zweite Geburt.

Lou Andreas-Salomé

Lou Andreas-Salomé, geborene Louise von Salomè (1861 – 1937), deutsche Schriftstellerin, Psychoanylytikerin

glücklich

der seine Gedanken

oben: Selbstportrait von Maria Bashkirtseff, 1880

Glücklich, glücklich der, der seine Gedanken auszudrücken weiß!

Maria Bashkirtseff

Maria Konstantinowna Bashkirtseff (1858 – 1884), russische Malerin, Schriftsstellerin, Musikerin

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aus: „Letter of Marie Bashkirtseva“ von Maria Barhkirtseff. Übersetzt von Mary J. Serrano. Verlag: New York, Cassell Publisching Company, 1891. Seite 125

Freude

dem Freunde das Schenken

Der darf vom Freunde annehmen, dem das Empfangen die gleiche Freude bereitet wie dem Freunde das Schenken.

Jean de La Bruyère

Jean de La Bruyère (1645 – 1696), französische Schriftsteller, Philosoph, Moralist

Besitz

gebt ihr wahrhaftig

Ihr gebt nur wenig, wenn ihr von eurem Besitz gebt. Erst wenn ihr euch selber gebt, gebt ihr wahrhaftig.

Khalil Gibran

Khalil Gibran (1883 – 1931) libanesisch US-amerikanischer Maler, Philosoph, Dichter.