Der Dummkopf beschäftigt sich mit der Vergangenheit,
der Narr mit der Zukunft,
der Weise mit der Gegenwart.
Nicolas Chamfort
Sébastien Roch Nicolas de Chamfort (1741 – 1794), französischer Dramatiker, Mitglied der Académie Française
Der Dummkopf beschäftigt sich mit der Vergangenheit,
Der Dummkopf beschäftigt sich mit der Vergangenheit,
der Narr mit der Zukunft,
der Weise mit der Gegenwart.
Nicolas Chamfort
Sébastien Roch Nicolas de Chamfort (1741 – 1794), französischer Dramatiker, Mitglied der Académie Française
und man hört nicht mehr
Das Alter hat zwei große Vorteile: Die Zähne tun nicht mehr weh und man hört nicht mehr all das dumme Zeug, das ringsum gesagt wird. Bernard Shaw
George Bernard Shaw (1856 – 1950), irischer Dramatiker, Polemiker, Satiriker, politischer Aktivist, Pazifist. Nobelpreis für Literatur 1925.
weine nicht, meine Frau, mein Schatz
Acoeba, Adiosio, O, Adiosie M'oema, no kré m' goedoe na fetie mie o fetie ti mie fong ding mie sa comg baca. (surinamisch) Vaarwel, vaarwel, Acoeba, Ween niet, mijn vrouw, mijn schat, Cechten ga ik en strijden. Pas na de overwinning kom ik terug. (niederländisch) Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen, Acoeba, weine nicht, meine Frau, mein Schatz, Ich werde in den Kampf ziehen. Erst nach dem Sieg kehre ich zurück. (eigene deutsche Übersetzung) Anton de Kom
Cornelis Gerad Anton de Kom (1898 – 1945, KZ-Außenlager Sandbostel), antikolonialistischer Schriftteller, surinamischer Widerstandskämpfer
aus: „Wij slaven van surname“ von Anton de Kom.Averlag: Uitgervers-Mij. Contact, Amsterdam, 1934. Originaltext auf Seite 63
Übersetzung auf deutsch: „Wir Sklaven von Suriname“ von Anton de Kom. Verlag: Moskau; Lenigrad, Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UDSSR, 1935. Übersetzung aus dem Niederländischen ins von Augusta de Wit
Augusta de Wit (1864 -1939)
Der Acker leuchtet weiß und kalt
Im Winter Der Acker leuchtet weiß und kalt. Der Himmel ist einsam und ungeheuer. Dohlen kreisen über dem Weiher Und Jäger steigen nieder vom Wald. Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt. Ein Feuerschein huscht aus den Hütten. Bisweilen schellt sehr fern ein Schlitten Und langsam steigt der graue Mond. Ein Wild verblutet sanft am Rain Und Raben plätschern in blutigen Gossen. Das Rohr bebt gelb und aufgeschossen. Frost, Rauch, ein Schritt im leeren Hain. Gerog Trakl
Georg Trakl (1887 – 1914), österreichischer Dichter, Schriftsteller.
aus: „Gedichte“ von Georg Trakel. Verlag: Kuert Wolff Verlag, Leipzig, 1913. Seite 31
Durch Wolken fährt ein goldner Karren.
Im roten Laubwerk voll Guitaren .. Im roten Laubwerk voll Guitarren Der Mädchen gelbe Haare wehen Am Zaun, wo Sonnenblumen stehen. Durch Wolken fährt ein goldner Karren. In brauner Schatten Ruh verstummen Die Alten, die sich blöd umschlingen. Die Waisen süß zur Vesper singen. In gelben Dünsten Fliegen summen. Am Bache waschen noch die Frauen. Die aufgehängten Linnen wallen. Die Kleine, die mir lang gefallen, Kommt wieder durch das Abendgrauen. Vom lauen Himmel Spatzen stürzen In grüne Löcher voll Verwesung. Dem Hungrigen täuscht vor Genesung Ein Duft von Brot und herben Würzen. Georg Trakl
Georg Trakl (1887 – 1914), österreichischer Dichter, Schriftsteller.
aus: „Gedichte“ von Georg Trakel. Verlag: Kuert Wolff Verlag, Leipzig, 1913. Seite 10
Über den schwarzen Winkel hasten
Die Raben Über den schwarzen Winkel hasten Am Mittag die Raben mit hartem Schrei. Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbei Und manchmal sieht man sie mürrisch rasten. O wie sie die braune Stille stören, In der ein Acker sich verzückt, Wie ein Weib, das schwere Ahnung berückt, Und manchmal kann man sie keifen hören Um ein Aas, das sie irgendwo wittern, Und plötzlich richten nach Nord sie den Flug Und schwinden wie ein Leichenzug In Lüften, die von Wollust zittern Georg Trakl
Georg Trakl (1887 – 1914), österreichischer Dichter, Schriftsteller.
aus: „Gedichte“ von Georg Trakel. Verlag: Kuert Wolff Verlag, Leipzig, 1913. Seite 5
selbst in einem Tagebuch
Il est bien difficile d’observer, méméme en un journal, la vérité littérale. si si ce ne fut mon discours, c’était ma pensée.
Es ist sehr schwierig, selbst in einem Tagebuch die wörtliche Wahrheit zu beachten. Wenn es nicht meine Rede war, dann war es mein Gedanke.
Anatole France
François Anatole Thibault (1844 – 1924), französischer Schriftsteller, Historiker, Journalist, Dichter, Literaturkritiker. 1921 Literaturnobelpreis.
aus: „Le kriminelle de Sylvestre Bonnard, membre de I’institut“ von Anatole France. Verlag: New York, Henry Holt ans Company, 1906. La Buche. 24. décembre 1849. Seite 5
deutsche Übersetzung: „Die Schuld des Professors Bonnard, Mitglied des Instituts“ von Anatol France. 1925
dass die Sache nicht absolut sicher ist
Cela signifie que la chose n’est pas absolument certaine, mais qu’elle pourrait être vraie et qu’en tout cas, il est bon de la juger telle.
Das bedeutet, dass die Sache nicht absolut sicher ist, sondern wahr sein könnte, und dass es auf jeden Fall gut ist, sie als wahr zu beurteilen.
Anatole France
François Anatole Thibault (1844 – 1924), französischer Schriftsteller, Historiker, Journalist, Dichter, Literaturkritiker. 1921 Literaturnobelpreis.
aus: „Les matinées de la Villa Saïd“ von Anatol France. Verlag: Grasset, Paris, 1921. Le professeur Brown cherche le secret du gènie (Fin). Seite 143
deutsche Übersetzung: „Die Vormittage der Villa Said“ Gespräche gesammelt von Paul Gsell. Deutsch von Hans Jacob. Verlag Buchhandlung Prometheus. 1925.
Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt
Malerei ist die Kunst, die Seele zu bewegen durch Vermittlung der Augen. Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt, hat er nur den halben Weg zurückgelegt.
Denis Diderot
Denis Diderot (1713 – 1784), franözpsischer Schriftsteller, Aufklärer, Philosoph, Übersetzer, Literatur- und Kunsttheoretiker, Kunstagent.
zu leben
Das Wichtigste ist, sich zu regen, zu lieben, zu hoffen, zu zittern, zu leben.
Auguste Rodin
François-Auguste-René Rodin (1840 – 1917), französischer Maler, Bildhauer, Zeichner.