Glück
II, 1. Bedenke, daß die Begierde verheißt, wir werden erlangen, was wir begehren; der Widerwille aber verheißt, es werde uns nicht widerfahren, was er zu meiden sucht. Wer nun nicht erlangt, was er begehrt, ist unglücklich, und wem widerfährt, was er gerne vermeiden möchte, ist es doppelt. Wenn du aber bloß dasjenige zu meiden suchst, was der Natur der Dinge, die in deiner Gewalt sind, zuwider ist, so wird nichts von dem widerfahren, was du meiden willst. Willst du aber Krankheit meiden, oder Armut, oder Tod, so wirst du unglücklich sein.
Epiktet
Epiktet (um 50 – 138 n. Chr.) griechischer Stoiker und Philosoph. Gründer einer Philosophenschule der Stoa
„Epicteti Stoici Enchiridion“ (Epiket’s Handbüchlein der stoischen Moral Encheiridion)
Lucius Flavius Arrianus (90 – 145), der einer seiner Schüler war, um 117 bis 120 n. Chr. hat die Texte in ‚Diatribai‘ in literarischer Form aufgezeichnet.
Es gibt mehrere Übersetzungen von ‚Epicteti Stoici Enchiridion‘. Hier gehe ich nur auf die von 1864 ein.
aus: 1864: deutsche Übersetzung: „Epiktet’s Handbüchlein der stoischen Moral“. Übersetzung von Carl Philippp Conz (1762 – 1827) . Langenscheidt, Krais & Hoffmann, Berlin und Stuttgart, 1864. Text II, 1. Seite 20