Gute Nacht, ihr Freunde, ach, wie lebt ich gern! Dass die Welt so schön ist, dankt' ich dem Herrn. Dass die Welt so schön ist, tut mir bitter weh, wenn ich schlafen geh! Ach, wie möcht' ich einmal noch von Bergeshöhn meine süße Heimat sonnbeleuchtet sehn! Und den Herrn umarmen in des Himmels Näh', eh' ich schlafen geh. Wie man abends Kinder ernst zu Bette ruft, führt der Herr mich schweigend in die dunkle Gruft. Meine Lust ist Leben, doch sein Will' gescheh', dass ich jetzt schlafen geh'. Peter Rosegger
Peter Rosegger (1843 – 1918), Pseudonym P. K., Petri Kettenfeier, österreichischer Volksschriftsteller und Erzähler, Autodidakt, begann als Wanderschneider
aus: „Mein Lied“ von Peter Rosegger. Verlag: L. Staackmann, Leipzig, 1911, Seite 3
Es gibt sogar Noten dazu auf ‚lieder-archiv.de‘
Gedicht wurde vertont von Wilhelm Kienzl (1857 – 1941), „Meine Lust ist leben“, op 44 – Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianobegleitung – no. 4, 1895