Des Domes Pfeilergänge Durchrauch das Flutgedränge, Die Glocke kommt ins Schwingen Ins Summen und ins Klingen, Zum Schiffer tönt's hinauf. In blauen Mondennächten Entringt den Wogenmächten Jumnenta sich, die Zinnen Erschimmern, silbern rinnen Die Tropgen dran herab. Wie eine Wundermäre Jumneta steht, die hehre, Um ihre weißen Hallen Die Wasser singend wallen Und schwebt der Glockenton. Bis es mit Tagesleuchten Rücksinkt in Meersfeuchten; Nachhallen noch die Glocken, O Fischer, flieh ihr Locken, Sonst wird dir's angetan. Weiß nicht, ob du's begehrtest, Daß du mit wiederkehrtest, - Gewiegt vom Wellenrollen Wirst gerne schlafen wollen Bei solchem Schlummersang. Luise Deusch
Klara Luise Wilhelmine Deusch (1871 – 1925) deutsche Schriftstellerin und Dichterin
aus: ‚Gedichte‘ . Luise Deusch. 1909, Verlag J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart
‚Chronik der Slaven‘ Helmold, Lappenberg, Wattenbach u.a. 1910 Dyk’sche Buchhandlung, Leipzig
In dieser Chronik wird erwähnt vom Untergang von Jumneta (Vineta), ab Seite 6
Der Sage nach soll es sich beim dem Gedicht um Vineta handeln.
kurze Biografie